Helfen darf Spass machen

Techno - Party - Erlös kommt Tschernobyl - Arbeitskreis zugute

Langgöns (dab). Wie mobilisiert man junge Menschen? Auf diese Frage finden Politiker meist nur krampfhafte und peinliche Antworten: Weit von ihrer Zielgruppe entfernt, muten ihre gut gemeinten Motivationsversuche im besten Falle befremdlich an. Menschen, die wirklich Einfluss auf die neue Generation haben, sind an anderer Stelle zu suchen: Popstars, Seriendarsteller oder Moderatoren von Musiksendern, die ihre Wünsche kennen, ihre Sprache sprechen und die mit den <<Kids>> auch feiern können. An dieser Basis tut sich immer mehr. Jüngst forderten die Idole ihre Fangemeinde auf, zur Bundestagswahl zu gehen. Und auch in Langgöns wurden am Freitag schwere Geschütze aufgefahren. Im Rahmen des Jubiläums >>25 Jahre Großgemeinde Langgöns<< hatte die Wetzlarer >>Space Party Crew<< zu einer Benefizveranstaltung zu Gunsten des Arbeitskreises >>Leben nach Tschernobyl<< geladen. Die HR - XXL - Club - DJs Patrick Lindsey, Pauli Steinbach, Massimo und Good Groove sorgten mit ihren Kollegen Tobin Kyden, Tobi Rech und Climax nicht nur für ein volles Bürgerhaus, in dem sich rund 1000 Raver tummelten. Auch der Spendentopf war gefüllt: Die Künstler verzichteten zum Teil auf ihre Gage, um die Projekte des Fördervereins zu finanzieren. Die >>Space Party Crew<< unterstützt seit nunmehr zwölf Jahren verschiedene HIV - und AIDS - Projekte sowie den Langgönser Arbeitskreis >>Leben nach Tschernobyl<<. Mit ihrem Engagement wollen die Veranstalter neue Akzente in der Giessener und Wetzlarer Technoszene setzen, aber gleichzeitig eben auch gesellschaftsrelevante Themen im Bewusstsein der jungen Leute verankern. Helfen darf Spass machen - Das war die Message des Abends.

Techno-DJs unter sich: (von links) Tobin Kyden, Climax, Good Groove und Tobi Rech

Giessener Allgemeine vom 30/09/02